Der verfärbte Zahn

 

Warum verfärben sich Zähne?

  • Nach Kopftraumata, wie Schläge, (Auto)Unfälle, (Fenster)stürze, usw. entstehen Blutungen im Inneren der Zähne (Pulpa), die man bis nach außen zum Zahnschmelz sehen kann.
  • Durch akute Infektion oder Entzündungen verändert bzw. stirbt die Pulpa ab und hinterlässt dabei Verfärbungen. Diese kann auch aufsteigend durch die Wurzelspitze bei/nach Infektionen im Körper auftreten.
  • Die violetten oder schwarzen Verfärbungen entstehen durch Ablagerungen von Blutfarbstoff nach Pulpablutungen. Es müssen aber nicht immer aufsteigende Infektionen ursächlich sein. Auch sterile Traumata (Aufschlagen des Kopfes/Zahnes mit hohem Druck) können diese Zahnveränderungen hervorrufen. Es ist besonders wichtig, sterile von infektiösen Ursachen zu unterscheiden, da bei dem einen Fall der Zahn regelmäßig röntgenologisch kontrolliert werden muss, aber im Maul verbleiben kann. Im anderen Fall ist eine schnelle Therapie unumgänglich, um eine weitere Ausbreitung einzudämmen.

Mein Hund hat einen verfärbten Zahn, was muss ich tun?

  • Der erste Schritt ist die genaue Untersuchung des betroffenen Zahnes. Ist er an der Krone frakturiert? Wenn ja, ist eine schnelle Versorgung dringend notwendig, sofern der Zahn erhalten werden soll (Wurzelbehandlung). Es handelt sich also um einen Notfall!

  • Der erste Schritt ist, den betroffenen Zahn genau mit Scalern und röntgenologisch in mehreren Ebenen zu untersuchen, um seine Unversehrtheit zu klären. Ist der Zahn frakturiert zählt jede Stunde, um ihn zu retten, da die Zahnpulpa mit Keimen aus der Maulhöhle infiziert wird.

  • Ist der Zahn nicht gebrochen, wird mittels Zahnröntgen geklärt, ob eine Infektion im Zahninneren oder im Bereich der Zahnwurzel(n) vorliegt. Hierbei verändert sich der Kieferknochen um die betroffene Zahnwurzel(n). Auch Risse (Fissuren) am Zahn, die man mit dem Auge nicht sehen kann, lassen sich dabei erkennen. Findet man im Zuge der Untersuchung Anzeichen einer Infektion, ist eine umgehende Behandlung des Zahnes erforderlich, um eine Ausbreitung auf Nachbarzähne zu verhindern (Entfernung des Zahnes oder Wurzelbehandlung).

  • Sollten keine Bruchstellen oder Hinweise auf eine Infektion im oder im Bereich des Zahnes vorhanden sein, kann der Zahn (vorläufig) ohne Therapie im Maul belassen werden. Jedoch ist es wichtig, regelmäßig (zuerst nach 3 Monaten, dann nach 6 Monaten, dann jährlich) mittels Zahnröntgen in mehreren Röntgenebenen zu kontrollieren, ob dieser Zustand anhält.

  • Sollte sich im Zuge einer dieser Kontrollröntgenuntersuchungen eine Veränderung zeigen, muss doch eine Therapie des Zahnes erfolgen- z.B. mittels Wurzelbehandlung.

Wie kann ich Zahnschmerzen bei meinem Hund/ meiner Katze erkennen?

  • Häufiges Schlecken
  • Vermehrtes Speicheln (wie bei einem Kleinkind im Zahnwechsel)
  • Einseitiges Tragen von Spielzeugen
  • Spielunlust
  • Plötzlich werden Kauknochen gemieden, bzw. nur halbherzig angenagt
  • Kauen nur an einer Seite
  • Inappetenz bzw. Bevorzugung von Nassfutter
  • Sich zurückziehen- abnehmender Kuschelbedarf
  • Unsauberkeit

Bei unserem Fall wurden die Zahnverfärbungen der Eckzähne eines Jagdhundes bei einer Routineuntersuchung entdeckt.

Die Zahnröntgenuntersuchung zeigte eine Veränderung im Bereich der Zahnwurzeln (periapikale Aufhellung) (hier rot gezeichnet). Eine Zahnwurzel war bereits verändert (Anzeichen einer Infektion) (hier blau gezeichnet)

Eckzahn mit periapikaler Aufhellung in Rot gezeichnet, „normale“ Zahnwurzel in Grün gezeichnet.

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