Zahnrestauration nach Schmelzdefekt

 

Schmelzdefekte können vielfältige Ursachen haben:

  • Trauma
  • Unfälle
  • Käfig beißen
  • Exzessives Beißen auf Holz, Knochen, Tennisbällen, …
  • Schmelzfehlbildungen durch Erkrankungen im Embryonalstadium
  • Schmelzveränderungen nach langer Medikamentengabe

 

 

Welche Arten von Zahnschmelzdefekten gibt es?

  • Reine Schmelzdefekte:
    Schmelzhypoplasie: Teile eines oder mehrere Zähne weisen einen zu gering ausgebildeten Schmelzdefekt auf. Die kommen häufig nach Erkrankungen der Milchzähne vor (schwere systemische Erkrankungen im Welpenalter, Milchzahnfrakturen)
  • Schmelz- und Dentindefekte:
    • Abreibungen durch Exzessive Abnutzung (Tennisbälle, sehr hartes Futter, Hundesport, Spielen mit Steinen)
    • Deutliche Schmelzverluste durch Käfigbeißen
    • Absprengungen von Zahnkronen (Trauma, Knochenbeißer, Steinbeißer, Speilen mit harten Stöcken)

Starke Abnützung der Schneidezähne

  • Pulpaeröffnungen:
  • Zahnkronenfrakturen
    • Zahnfrakturen

Zahnfraktur durch Zaunbeißen

  • Karies (kommt bei Hunden gottseidank nicht so häufig vor, wie beim Menschen)

Grundsätzlich muss man solche Veränderungen als offene Wunden verstehen, bei denen das Dentin und/oder die Pulpa frei liegen kann. Da die Nerven von der Zahnpulpa über Kanäle mit dem Zement verbunden sind, ist dieser Zustand bei Veränderungen äußerst schmerzhaft. Dies kann man vor allem beim Trinken, Fressen und Spielen (Schnee) bemerken. Im schlimmsten Fall kommt es durch den Defekt zu einer Infektion der Pulpa, wodurch die Keime auch in den Kieferknochen auswandern können.

 

Bei der Versorgung solcher Schmelzveränderungen ist ausschlaggebend, wodurch und wie schnell sie entstanden sind.

  • Ist eine chronische Abnutzung „schuld“, schließt sich der Defekt oft von selbst wieder- die Pulpahöhle bleibt geschützt. (der Körper beschleunigt die Ostekolastenaktivität, es wird mehr Tertiärdentin gebildet, das einen soliden Abschluss bildet). Hier sollte durch Dentalröntgen geklärt werden, ob eine Veränderung in bzw. um den Zahn vorliegt. Wenn nicht, so benötigt dieser Zahn keine Therapie. Wenn schon, so sollte der Zahn entfernt, oder mit einer Wurzelbehandlung versorgt werden- entscheidend hierbei sind der Röntgenbefund und die Zahnuntersuchung.
  • Erfolgt die Schmelzveränderung „schnell“, also durch ein akutes Geschehen, so liegt die Pulpahöhle offen und ist somit Keimen und Reizen durch die Maulhöhle ausgesetzt. Hier ist eine schnelle Versorgung besonders wichtig. Infektionsgefahr für den Zahn und das Kiefer und hochgradige Schmerzbildung machen diese Veränderungen zu einem Notfall.

 

Daher ist es essenziell, Zähne mit Schmelzdefekten ehestmöglich mit Dentalröntgen zu untersuchen. So kann festgestellt werden, wie tief der Defekt geht, ob eine Beteiligung der Pulpa besteht und wie und ob die Zahnwurzel und der Kieferknochen betroffen sind.

 

Die zahnerhaltende Therapie besteht im Verschluss der Pulpa und der Wiederherstellung einer widerstandsfähigen Außenhülle. Hierbei werden unterschiedlichste Materialien eingesetzt, die denen in der Humanmedizin sehr ähnlich sind. Ob Wurzelbehandlung, Überkappungen, Schmelzrestaurationen, Versiegelungen, Parapulpärstifte, …. für alle diese unterschiedlichen Zahnerkrankungen stehen eigene Versorgungstechniken zur Verfügung. 

Schmelzdefekt nach exzessivem Holzbeißen vor der Versorgung

Nach der Versorgung

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